Ein offenes Ohr für die Zukunft der Schweinehaltung in Thüringen?
In zwei Stunden wurden in der Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landwirtschaft am 20. Mai die Situation der Thüringer Schweinehalter besprochen. Die Grundlage hatten IGS Thüringen e.V. und TBV e.V. in einer gemeinsamen Stellungnahme gesetzt. 15 Fragen rund um die wirtschaftliche Situation im letzten Jahr, die verursacht durch Corona und ASP, das als das verlustreichste und langanhaltendste Krisenjahr seit 2007 noch heute in den den Betrieben nachwirkt. Das führte bereits dazu, dass innerhalb eines Jahres mit 65.000 Zuchtsauen um 8% weniger Sauen im Freistaat gehalten werden. Lars Fliege, Vizepräsident des TBV und IGS-Mitglied, brachte es auf den Punkt: Der Bestandsrückgang in Thüringen ist nur aufzuhalten, wenn sich die wirtschaftliche Situation nachhaltig verbessert und es zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz der Nutztierhaltung kommt!
. Britta Becke, Vorstandsmitglied der IGS und Betriebsleiterin im Unstrut-Hainich-Kreis, weihte die Ausschussmitglieder in Umbaupläne ihres Mastbetriebes zur Stufe 3 des Tierwohlkennzeichens ein. Diese lassen sich jedoch nur realisieren, wenn endlich Fakten geschaffen werden, wie die Ställe der Zukunft aussehen sollen. Gebt uns Planungssicherheit, d.h. verlässliche rechtliche Grundlagen in den Haltungsverordnungen und dem Bau- und Genehmigungsrecht
, so ihre Forderung. Marcus Malsch, Ausschuss- und CDU-Mitglied, nahm aus der Anhörung mit: Die Ideen zeigten, wie sich die Schweinehalter ausrichten wollen und wie wichtig die politische Unterstützung dabei ist. Nur so lassen sich die beschriebenen Diskrepanzen auflösen. Wir müssen uns positionieren: Produzieren wir 10% des Schweinefleisches regional für das gute Gewissen oder kriegen wir im Freistaat eine ausgewogene Fleischerzeugung hin?
Eine Frage, auf deren Antwort die Thüringer Schweinehalter sehr gespannt sein werden.
Die Bauernzeitung berichtet ausführlich.