Keine schnelle Hilfe in Sicht
Wie die Bauernzeitung heute berichtet, soll nach der Videokonferenz zwischen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit den Kolleginnen und Kollegen der Bundesländer am heutigen Freitag geprüft werden, inwieweit die für Coronaschäden vorgesehenen Novemberhilfen auch von Schweinehaltern genutzt werden können. In der laufenden Woche hatte das Thüringer Agrarministerium bereits den Thüringer Schweinehaltern empfohlen, die bestehenden Fördermöglichkeiten zu nutzen. Allerdings können die staatlichen Auflagen oder Schließungen infolge der Pandemie, an die die Coronahilfen des Bundes (Überbrückungshilfe II; Novemberhilfe) gebunden sind, nicht 1:1 auf die Situation der Schweinebranche übertragen werden. Da es sich um indirekte Marktauswirkungen
handelt, muss durch das Bundeswirtschaftsministerium noch geprüft werden, wie betroffene Schweinehalter dennoch in diese Coronahilfen einbezogen werden können. Zur Sprache kamen auch Überlegung zur staatlichen Förderung eines Bestandsabbaus, die jedoch von der Bundesministerin mit Vorsicht entgegnet wurde. Sich weiter in Geduld zu üben ist in dieser überaus kritischen Phase sicher leichter gesagt als getan. Wenn wir weiter Schweinefleisch aus Deutschland auf dem Tisch haben wollen, dann brauchen unsere Schweinehalter jetzt ein klares Signal, dass Schweinehaltung in Deutschland weiterhin gewünscht ist. Alleine können die Bauern diese Krise nicht schultern
, fordert der Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwiek die Politik auf, mit klaren Maßnahmen Stellung zu beziehen.