Können wir es uns in Deutschland wirklich leisten, auf die Sauenhaltung zu verzichten?
Leider klaffen eben doch immer wieder zwischen dem gesprochenen Wort und den Taten Schluchten: Die in den letzten Wochen vielfach beteuerte Wertschätzung hat es doch nicht geschafft, die Rahmen-bedingungen für einen Wirtschaftszweig zu gestalten, der dafür sorgt, dass die Menschen ernährt werden können, d.h. auch mit Fleisch- und Wurstwaren versorgt werden, die aus Deutschland kommen. Die Novelle zur TierSchNutztV wurde vertagt und das bedeuted weiteren Stillstand und fehlende Planungssicherheit, für jeden, der etwas verändern und in die Schweinehaltung in Deutschland investieren will. Und das heisst auch, wie es seit über fünf Jahren in Thüringen Praxis war, aushandeln von Kompromissen und Zugeständnissen mit den zuständigen Tierschutzbehörden, ohne Rechtssicherheit zu haben. Das ist auch für die Genehmigungsbehörden keine angenehme Sache! Und es gibt auch erste Beispiele für Sauenhalter, die neue, besonders tiergerechte Anlagen in jüngster Zeit gebaut haben, deren Ausrüstungstechnik möglicherweise dann nicht mehr den höheren Anforderungen entsprechen. Das ist nicht fair!
, protestiert Andrè Telle, Vorsitzender IGS Thüringer e.V. auf eine Nachfrage der Bauernzeitung Anfang Mai. Können wir es uns in Deutschland wirklich leisten, auf die Sauenhaltung zu verzichten? Was haben wir gekonnt, wenn immer mehr Sauenhalter, insbesondere die kleineren Familienbetriebe oder Gemischtbetriebe ihre Sauenhaltung aufgeben und die Ferkel aus anderen europäischen Ländern zu uns holen?
Seine Forderung ist klar: Der Berufsstand muss ökonomisch, modern, umweltverträglich und nachhaltig mit guten und sozialen Bedingungen für seine Mitarbeiter und Familien wirtschaften können.
Der vollständigen Beitrag der Bauernzeitung, Heft 19/2020 sowie ein fachliches Statement von Dr. E. Meyer zum Thema Mehr als die lichte Weite
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