Verleihung der Staatsmedaille für Tierzucht und Tierhaltung an Thüringer Schweinezüchter
Drei Thüringer Schweinezuchtbetriebe wurden anlässlich der Grünen Tage Thüringer für ihre besonderen Leistungen in der Tierzucht und Tierhaltung mit der Staatsmedaille des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft und Infrastruktur ausgezeichnet. Die Medaillen in Silber und Bronze übergab Ministerin Susanna Karawanskij gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der IGS Thüringen e.V. und Katrin Rau, Sachbearbeiterin des TLLLR, an Familie Theodor Bonkhoff, Großkochberg, die Besamungseberstation Erfurt-Stotternheim und Ben Leisink, Tanna.
Familie Theodor Bonkhoff arbeitet auf dem "Biohof von Aschenburg" seit mehreren Jahren mit vom Aussterben bedrohten Nutztieren. Dem Engagement ist es zu verdanken, dass sein Betrieb sich zu einem der umfangreichsten Bestände der Rasse
Deutsches Sattelschwein" im gesamten Bundesgebiet entwickelte. Damit trägt die Familie Bonkhoff aktiv zur Erhaltung dieser Schweinerasse bei.
Die Besamungseberstation Erfurt-Stotternheim besteht bereits seit 1972. Seitdem wird hier Schweinesperma für sauenhaltende Betriebe im Freistaat Thüringen produziert. Heute stehen im Betrieb, der zur Besamungsunion Schwein (BUS) gehört, etwa 200 Eber verschiedener Rassen bzw. von unterschiedlichen Zuchtunternehmen und Verbänden. Auch Sonderwünsche nach Sperma ausgefallener Rassen wie Mangalitza oder Iberico werden erfüllt. Die Eber stehen auf ca. 40 cm dicker Einstreu aus einheimischen Sägespänen. Dadurch können die Tiere ihrem Wühltrieb nachkommen und natürliches Verhalten ausleben. Die Luftzufuhr erfolgt über Außenluftkanäle (Unterdrucksystem), die bei Bedarf zum Schutz der Tiere über UV-Filter gereinigt werden können. Optimal ist das Kühlsystem für die Ställe. Gerade im Sommer 2022 zeigte sich, dass über die Wasserkühlung die Stalltemperatur bis zu 9°C unter der Außentemperatur lag. Die Besamungsunion Schwein engagiert sich zusätzlich zu ihrer Arbeit als Spermaproduzent in der Aus- und Weiterbildung Thüringer SchweinehalterInnen.
Ben Leisink erwarb 1998 eine Schweinemastanlage im Saale-Orla-Kreis. Mit viel Aufwand baute er diese Anlage um. Zunächst züchtete er Hermitage–Sauen, später sanierte er den Tierbestand und modernisierte die Anlage, u.a. baute er schon Mitte der 2000er Jahre einen Luftwäsche ein. Seit 2005 sind Ben Leisink und seine Frau Gabriele Basiszüchter für Norwegische und Niederländische Landrasse. Der hochgesunde SPF-Nucleus- und Vermehrungsbetrieb ist weltweit bekannt für seine Eberzucht für Besamungsstationen und die leistungsstarken Jungsauen. Enge Lieferbeziehungen zu benachbarten Landwirten und ein enger Draht zu den Bürgern und Vereinen der Heimatgemeinde charakterisieren den leidenschaftlichen Landwirt.